Diskussionsrunde zu den Anforderungen und dem Unterstützungsbedarf Verantwortlicher in der Betreuung von ungebundenen Helfenden
Das Hauptziel der Diskussionsrunde am 15.09.2022 lag in der Bedarfsermittlung hinsichtlich der möglichen Unterstützung von Alarmierenden im aktiven Ehrenamtsmanagement von ungebundenen Helfenden in und außerhalb von außerordentlichen Notlagen und Katastrophenfällen. Hieran nahmen Expert:innen von der Katastrophenforschungsstelle der Freien Universität Berlin, dem Helfer Shuttle, der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren in NRW und der Freiwilligen Agentur Marzahn-Hellersdorf sowie Projektleitung und Mitglieder der Unterarbeitsgruppe Motivieren & Betreuen im Mobile Helfer-Projekt teil.
Durch neue Beteiligungsformen diversifiziert sich das zunehmende Engagement der Zivilgesellschaft im Bevölkerungsschutz. Für den Einsatz von Spontanhelfenden und ungebundenen Helfenden bedarf es konkreter Einsatzszenarien, Verbindlichkeit aller Beteiligten, definierter Verantwortlichkeiten, technischer Lösungen und weiterer Schnittstellen in der Zusammenarbeit mit den etablierten Strukturen im Bevölkerungsschutz. Weitere Erfordernisse sind der passende Umgang der bestehenden Strukturen mit Spontanhelfenden und ungebundenen Helfenden sowie deren dauerhafte Motivation und Bindung. Die aktuell fehlenden Schnittstellen zwischen Bevölkerungsschutz und den Spontanhelfenden bzw. Akteuren wie dem Helfer Shuttle führen zu Informationsdefiziten und ungenutztem Helferpotenzial. Daraus ergibt sich das Erfordernis weiterer Sensibilisierung, Information und Kommunikation zur Bedarfsermittlung in der aktuellen Lage sowie die Schaffung einer dauerhaften medialen Aufmerksamkeit (kommunikatives Grundrauschen).
Sowohl in als auch außerhalb von außerordentlichen Notlagen besteht seitens der bestehenden Strukturen damit der Bedarf einer Unterstützung in der Koordination sowie der Betreuung von Spontanhelfenden und ungebundenen Helfenden als weitere Schlüsselressource im Bevölkerungsschutz. Im Mobile Helfer-Projekt ist eine umfassende Unterstützung der Verantwortlichen im aktiven Ehrenamtsmanagement (insbesondere Rekrutierung, Betreuung & Schutz, Motivation & Bindung und möglicher Reaktivierung) von ungebundenen Helfenden vorgesehen. Durch den Aufbau geeigneter Betreuungsstrukturen und die Bereitstellung ressourcenschonender, skalierbarer Instrumente, Konzepte, Leitfäden, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für ein aktives Ehrenamtsmanagement der Mobilen Helfer werden Alarmierende dazu in die Lage versetzt.
Vielen Dank an alle Teilnehmenden für den konstruktiven Austausch.